Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Eupen | Belgien

Auftraggeber: Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Belgien

Architekt: Atelier Kempe Thill, Niederlande

Kosten TGA netto €: 3.600.000,00

Leistungszeit: 2009 bis 2013

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Gebäudeautomation

Die deutschsprachige Gemeinschaft hat die Räumlichkeiten für den Sitz ihres Parlamentes nach Eupen, Belgien verlegt. Ausgewählt wurde ein Anwesen mit einem im Jahr 1915 erbauten Sanatorium. Die komplette Revitalisierung des Gebäudes war notwendig. Ergänzend dazu wurde ein Neubau als Sockelgeschoss in den Hang eingefügt. Dort zog der neue Plenarsaal ein, der mit einem beeindruckenden Blick in die grüne Parklandschaft des Anwesens aufwartet.

Die technischen Planungen und die Objektüberwachung für dieses Bauvorhaben hat die ZWP Ingenieur-AG in den Jahren 2009 bis 2013 durchgeführt.

 

Die Größe des ehemaligen Sanatoriums beträgt annähernd 5.500 m² Bruttogeschossfläche auf insgesamt sechs Etagen. In den einzelnen Geschossen wurden neben der normalen Büronutzung weitere Versammlungs- und Besprechungsräume vorgesehen. Der zweigeschossige Erweiterungsbau hat eine Fläche von etwa 680 m² Bruttogeschossfläche. Hinsichtlich der technischen Konzeption wurden von der ZWP Ingenieur-AG verschiedene Varianten zur regenerativen Energieverwendung untersucht. Zur Sicherstellung der Wärmeerzeugung wählte der Bauherr die Variante mit einer Holzpelletheizkesselanlage in Verbindung mit einem Gasbrennwertkessel. Der Pelletkessel hat eine Heizleistung von 100 kW. Die Kälteerzeugung erfolgt über eine luftgekühlte Kältemaschine, welche in den Parkbereich des Anwesens integriert ist. Für eine optimale energetische Ausrichtung des Gesamtgebäudes wurde eine auf hygienischen Mindestluftwechsel ausgelegte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 70 % und zusätzlicher adiabatischer Fortluftbefeuchtung eingebaut. Die Lüftungsenergieverluste werden damit auf ein Minimum reduziert. Die Besprechungs- und Parlamentarierräume sind mit umfassender Medientechnik, wie Beamer, mobile und feste Konferenzsysteme mit Mediensteuerung ausgestattet. In den Dolmetscherkabinen kann simultan dreisprachig übersetzt und von den Sitzungsteilnehmern mitgehört werden. Der Sitzungssaal wurde technisch für mögliche Fernsehübertragungen vorbereitet.

Der Gebäudekomplex wurde an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen und mit einer Regenwasserentzugsanlage ergänzt, welche die WC-Anlagen versorgt. Die Elektroversorgung erfolgt aus dem öffentlichen Netz. Außerdem ist das Parlamentsgebäude mit einem Notstromdieselaggregat ausgestattet. Der Bau wurde barrierefrei konzipiert und mit einem Notrufsystem, Türsteuerungen, Aufzugsanlagen sowie speziellen Hubtreppen und Liften für Rollstuhlfahrer ausgestattet.

Fotos: © Ulrich Schwarz, Berlin

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