Klinikum Wilhelmshaven

Bauherr: Klinikum Wilhelmshaven gGmbH

Architekt: sander.hofrichter architekten GmbH

Leistungszeit: 2016 bis 2025

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Kältetechnik, Raumlufttechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Gebäudeleittechnik, Feuerlöschanlagen, Medienversorgungsanlagen

Kosten TGA netto €: 38.123.000,00

Das Klinikum Wilhelmshaven blickt auf eine 135-jährige Geschichte zurück. Es ist akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Göttingen seit 1976 und nunmehr das einzige Klinikum in Wilhelmshaven.

Die Projektaufgabe umfasst den Ersatzneubau des Klinikums inklusive der flankierenden projektbedingten Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur sowie mögliche Ersatzmaßnahmen zur Kompensation struktureller Veränderungen der Liegenschaft. Für den Ersatzneubau gibt es für den Zeitpunkt der Inbetriebnahme einen Versorgungsauftrag für 500 stationäre Betten und 5 teilstationäre Plätze (ohne Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychiatrie und Psychotherapie). Geplant ist, dass im Ersatzneubau die Fachrichtungen:

  • Augenheilkunde
  • Chirurgie
  • Frauenheilkunde und Geburtshilfe
  • Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
  • Innere Medizin
  • Kinderheilkunde
  • Orthopädie
  • Urologie
  • Psychosomatik

mit einer Gesamtbettenkapazität von 500 Planbetten untergebracht werden. Des Weiteren ist eine Aufstellreserve von 10 % der Planbetten berücksichtigt.

 

Für die Versorgung des Neubaus werden zentrale Techniken des Bestands der Wärmeerzeugung und Kälteerzeugung weiter genutzt.

Für die Warmwasserversorgung des Krankenhauses sind 3 zentrale Warmwasserbereiter mit Frischwassertechnik vorgesehen; unterteilt für die Versorgung von Bauteil A, Bauteil B und den Küchenbereich. Zudem wird eine Erweiterung durch Geothermie mit Hilfe von Pfahlgründung verfolgt. Die Beheizung erfolgt allgemein über Strahlungsheizflächen, im Foyer ist eine Fußbodenheizung und in den Patientenbetten-Ebenen eine Bauteilaktierung vorgesehen.

Die raumlufttechnische Erschließung der Bauteile A und B erfolgt über zentrale RLT-Geräte, die für jedes Bauteil in einer eigenen Technikzentrale aufgestellt werden. Für folgende Bereiche werden Lüftungs- bzw. Teilklimaanlagen konzipiert:

  • OP-Räume
  • OP-Nebenräume
  • ITS/IMC
  • Funktionsdiagnostik
  • Patientenzimmer
  • Cafeteria/Küche
  • Nebenräume

Jede Anlage wird mit einem eigenen Hochleistungs-Kreislaufverbundsystem zur Wärmerückgewinnung mit adiabater Abluft-Befeuchtung geplant. Die WRG wird für einen Hauptnutzungsbereich (Winter) mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von 68 % ausgelegt. Im Sommer wird die Abluft befeuchtet und mittels dieser Kühlung die Zuluft auf circa 23° C vor konditioniert.

Im Bereich der Kälte existieren im Bestand zwei luftgekühlte Kompressionskältemaschinen. Die Bestandserzeugung ist mit 100 % Redundanz ausgelegt.

Die Einspeisung der elektrischen Energie erfolgt bereits mittelspannungsseitig aus dem 20 kV-Netz der Stadtwerke Wilhelmshaven. Die Energiezentrale befindet sich im Bestand. Die Versorgung mit elektrischer Energie erfolgt aus der bestehenden Niederspannungshauptverteilung. Diese muss für den Neubau ergänzt und umgebaut sowie Einspeisungen angepasst werden.

In dem Gebäude wird eine flächendeckende Brandmeldeanlage nach DIN VDE 0833-2, DIN 14675 bzw. EN 54 installiert. Es ist eine Lichtrufanlage auf Grundlage der DIN VDE 0834 vorgesehen. Durch eine Kopplung mit dem Managementsystem besteht die Möglichkeit zur gleichzeitigen Alarmierung/Evakuierung über die Rufanlage.

Zur barrierefreien Erschließung und zur Bewältigung der vertikalen Verkehrs- und Transportaufkommen werden mehrere Aufzugsanlagen geplant, im Detail werden drei Besucheraufzüge, zwei Bettenaufzüge, zwei Ver-/Entsorgungsaufzüge, ein Sterilgutaufzug sowie ein Küchenaufzug geplant.

Für den Transport von Proben, Schnellschnitten, Medikamenten etc. wird im Haus eine Rohrpostanlage eingerichtet.

Anschlusswerte Klinikum Wilhelmshaven Ersatzneubau

  • Heizung: 2.100 kW
  • Kälte: 1.650 kW
  • Lüftung: 334.000 m³/h
  • Starkstrom AV: 2.700 kVA
  • Starkstrom SV: 950 kVA

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