Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), Dresden

Auftraggeber: wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH, Dresden

Architekt: wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH, Dresden

Leistungszeit: 2016 bis 2020

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Gebäudeleittechnik, Fördertechnik, Medientechnik, Lichttechnik

Mit der Eröffnung des Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden im September 2020 ist die bundesweit zweite Einrichtung entstanden, in der die Krebsmedizin revolutioniert werden soll. In den NCT-Gesundheitsbauten arbeiten Wissenschaftler, Mediziner und Ärzte eng zusammen und sind mit Patienten unter einem Dach vereint. Das NCT Dresden wurde termin- und kostengerecht in nur 4,5 Jahren Planungs- und Bauzeit fertiggestellt.

Die ZWP Ingenieur-AG war beim NCT Dresden für die technische Gebäudeausrüstung verantwortlich. Auf vier Etagen werden ca. 3.000 m² Nutzfläche für rund 200 Wissenschaftler sowie forschende und behandelnde Ärzte bereitgestellt. Mit dem „Operationssaal der Zukunft“, einem besonderen Forschungsbereich, in dem Instrumente und Geräte digital vernetzt werden, stehen dem Krebspatienten im NCT Dresden die neuesten Behandlungsmethoden zur Verfügung. Wissenschaftler gewinnen hier wichtige Erkenntnisse aus den Daten zur Entwicklung computer- und robotergestützter Assistenzsysteme für die Krebschirurgie. Neben diesem Experimental-OP verfügt das Gebäude über einen Bereich mit bildgebenden Verfahren. Hier kommen ein CT, ein PET-MR sowie ein Therapie-Linearbeschleuniger und ein MR-Linac als Forschungsgerät zur Aufstellung. Durch die TGA wurden nicht nur die Ver- und Entsorgungen aller Geräte geplant, sondern auch die Geräteanschlussplanung, unter anderem mit Sekundärkreisen zur Kälteversorgung, erbracht. Weiterhin sind im Gebäude eine Tagesklinik und ein Forschungsbereich mit S1- und S2-Laboren sowie eine Versuchstierhaltung mit Laboren und Spülküche untergebracht. Die Energie- sowie Ver- und Entsorgungskonzepte sind auf die im Universitätsklinikum vorhandenen Infrastruktur aufgesetzt. Trinkwasser, Abwasser und medizinische Gase sind direkt an die Versorgungssysteme des Klinikums angebunden. Für die Wärmebereitstellung des Gebäudes sowie zur gemeinsamen Versorgung des Nachbargebäudes wurde eine teilredundante Fernwärmeübergabestation mit einer Leistung von ca. 1 MW errichtet. Für die Kälteversorgung wurde eine Kältezentrale mit 1 MW Kälteleistung errichtet. Über diese Zentrale werden sowohl das Gebäude als auch der liegenschaftsübergreifende Kälteverbund gespeist. Die Kälteverteilung wurde so geplant, dass eine hybride Versorgung des Gebäudes über die eigene Kältezentrale als auch den Kälteverbund möglich ist. Auch ein Parallelbetrieb von Versorgung des Neubaus und des Kälteverbundes sind möglich. Die im Gebäude installierten Teil- und Vollklimaanlagen versorgen die Funktionsbereiche mit insgesamt je 50.000 m³/h Zu- und Abluft. Die Stromversorgung des Gebäudes erfolgt aus einem der Mittelspannungsringe des Klinikums. Im Gebäude wurde ein Lastschwerpunkt mit 2 Transformatoren à 1.000 kVA errichtet. Über die Niederspannungsschaltanlagen werden neben den Verteilungen im Gebäude auch weitere Gebäude der Liegenschaft versorgt. Die hierfür erforderlichen Netzberechnungen wurden im Rahmen der Planung erbracht. Zur Bewältigung des vertikalen Personen- und Lastentransports sind im Gebäude zwei Bettenaufzüge installiert. Für die Ansteuerung und Überwachung der gebäudetechnischen Anlagen ist ein interoperables Gebäudeautomationssystem mit dem Datenkommunikationsprotokoll BACnet/IP umgesetzt worden. Die Bedienung und Überwachung des Automationssystems erfolgt über ein webbasiertes GA-Managementsystem (BACnet Operator Workstation). Im Gebäude wurden insgesamt 250 km Kabel und Leitungen verlegt.

Fotos: © Außenaufnahme: Frank Blümler / © Innenaufnahmen: wörner traxler richter (Christian Börner)