Generalsanierung Städtisches Lenbachhaus, München

Auftraggeber: Landeshauptstadt München Baureferat

planender Architekt: Foster + Partners, London

ausführender Architekt: Ernst² Architekten, München

Kosten TGA netto €: 5.540.000,00

Leistungszeit:  2008 bis 2012

Leistung: Planung (LP 6 und 7) und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik,  Kältetechnik, Löschanlagen, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Gebäudeleittechnik, Inertisierung, Außenanlagen, Wasserspieltechnik

Die Entstehungsgeschichte der Lenbachschen Villa, heute Lenbachhaus, reicht zurück bis ins Jahr 1887. Begonnen wurde zuerst mit dem Ateliertrakt, dem Südflügel der heutigen Anlage, anschließend folgte der Bau der zentralen Villa, dem Kernstück des heutigen Museums, im toskanischen Stil. Spätere Übernahmen der angrenzenden Gebäude führten trotz baulicher Veränderungen zu keiner befriedigenden Lösung der Raumabfolge. 1926 wurde das Lenbachhaus zur Städtischen Galerie umgewandelt und der Nordflügel an das bestehende Gebäude angebaut. Neben der Villa aus dem 19. Jahrhundert, entstand Anfang der 1990er Jahre der unterirdische Kunstbau. Eine moderne Ausstellungshalle im Zwischengeschoss des U-Bahnhofes Königsplatz.
Nach  einem europaweiten Auswahlverfahren wurde das Architekturbüro Foster + Partners 2008 mit der Entwicklung eines Sanierungskonzeptes und dem Entwurf eines ergänzenden Gebäudes sowie der Umgestaltung entsprechend den gewandelten Anforderungen des Museums beauftragt. Für die Leistungsphasen 6 bis 8, gemäß HOAI der technischen Gebäudeausrüstung, erhielt die ZWP Ingenieur-AG den Auftrag. Von 2009 bis 2012 wurde die Renovierung sowie die Um- und Neugestaltung des Lenbachhauses durchgeführt. Über den Haupteingang an der Südseite der Villa betritt man die große Halle des neuen Gebäudes, dort schließen sich die Serviceeinrichtungen wie Vortragssaal, Lesesaal der Bibliothek, Museumsladen, Café und Restaurant an. Von der großzügigen Halle erreicht man auch die verschiedenen Sammlungs- und Ausstellungsräume, die sich nun im 1. und 2. Obergeschoss befinden.
Die technischen Anlagen wurden innovativ und ressourcenschonend geplant und umgesetzt. Im Bereich der Heizungstechnik werden 330 KW durch Fernwärme eingebracht. Um die Heizleistung sicherzustellen, wurden auf 4.200 m² Fußboden- und Wandheizung vorgesehen. Außerdem wird über statische Flächen und die Raumlufttechnik Wärme ins Gebäude eingebracht. Für die besonderen Anforderungen eines Museums, für z.B. Bildergalerien, wurden bezüglich Luftfeuchte, gleichmäßiger Temperierung und Belüftung, vier Klimaanlagen und acht Vollklimaanlagen mit Lumi-System auf fünf Technikzentralen in allen Geschossebenen verteilt, vorgesehen. Die benötigte Kälte wird durch eine Brunnenwasseranlage, drei segmentierbare und magnetgelagerte Kältemaschinen, die sich im Untergeschoss befinden, sowie mit innovativer Hybridkühlertechnik, befindlich im Obergeschoss, realisiert. Im Bereich Sanitärtechnik wurden Vollentsalzungs- und Osmoseanlagen, Metallabscheider, eine zentrale Warmwasseraufbereitung und Druckluftanlage sowie eine Grauwasseranlage installiert. Die Zierbrunnenanlagen wurden mit einem Druckreaktor und einer Erdtankanlage ausgestattet. Eine Inertisierungsanlage und drei mechanische Entrauchungsanlagen wurden im Depot und Gebäude zur Brandbekämpfung und Brandgasvermeidung eingebaut. Für die Regeltechnik, die Entrauchungsanlagen und die Gebäudeleittechnik wurden 15 Schaltschränke vorgesehen.

Fotos: © Solveig Böhl (ZWP Ingenieur-AG)