Rudolf Steiner Bildungszentrum, Berlin

Auftraggeber: Rudolf Steiner Bildungszentrum, Berlin

Architekt: Kersten Kopp Architekten GmbH, Berlin

Kosten TGA netto €: 1.165.000,00

Leistungszeit: 2015 bis 2018

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Gebäudeleittechnik

Eingebettet in ein heterogenes Stadtgefüge zwischen umgebender Wohnbebauung und angrenzenden Sportflächen in Berlin-Schöneberg entsteht mit dem Waldorf-Campus ein neuer Lebens- und Lern-Ort. Das Rudolf-Steiner-Bildungszentrum (RSBZ) bildet den 2. Bauabschnitt und grenzt nördlich an die 2016 errichtete Johannes-Schule. Die Figur des dreigeschossigen Gebäudes wird durch zwei flügelartige Zweibünde gebildet. Diese weiten sich jeweils auf, sodass eine dynamische Kubatur entsteht. Der Gebäudezugang erfolgt über eine Durchwegung vom Schulhof zur westlichen Hohenfriedbergstraße, die im Gebäude aufgenommen wird: Das Erdgeschoss unterteilt sich in einen nördlichen Veranstaltungsbereich mit Eurythmie- sowie Musiksaal. Im Süden orientiert sich ein großzügiges Foyer zum großen Schulhof nach Osten. Hier treffen die Schüler der verschiedenen Schulen zusammen.

Das neue Schulgebäude wurde unter der Prämisse eines nachhaltigen CO2-Ansatzes in Holzbauweise geplant: Massivholzdecken und -innenwände sowie ein Skelett aus Brettschichtholz mit Holzrahmenbauausfachung in der Fassade bilden das Tragwerk. Die Gebäudehülle wird durch eine Verkleidung aus sägerauer Lärchenholzbretterschalung gebildet.

 

Das Energiekonzept sieht die Versorgung aller Gebäude in ähnlicher Bauweise aus einer Heizzentrale und aus einer Mittelspannungsstation vor. Das gesamte Haustechnikkonzept basiert auf der Prämisse, die Technik so einfach und intuitiv wie möglich zu halten. Die hochwärmedämmenden Fassaden mit Isolierverglasungen als Holzfensterkonstruktionen bieten großzügige Bezüge zum Außenraum. Aufgrund der Holzbauweise dient die gesamte Stärke der Außenwandkonstruktion als Gebäudedämmung, so wurde ein niedriger Energiestand bei gleichzeitig morderaten Bauteilstärken erreicht. Im Innenraum wurde die Technik in die Holzbauweise so integriert, dass die hölzernen Wandoberflächen weitestgehend sichtbar belassen werden konnten. Die Flügel beinhalten auf allen Etagen die Klassenräume, Werkstätten und die künstlerische Räumlichkeiten.

Die Medienerschließung für Abwasser und Trinkwasser erfolgt über Hausanschlüsse an der Grundstücksgrenze. Die Medienerschließung für Heizung und Strom erfolgt aus den Zentralen des bestehenden Schulgebäudes.Die Heizzentrale wurde mit einem Heizkessel (Gas betrieben) und einem BHKW erweitert. Die dezentralen Klassenraumlüftungsgeräte sind in die Gebäudefassade integriert (2 bis 3 Geräte je Klassenraum). Pro Etage gibt es eine ELT-Unterverteilung für Beleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung, Blitzschutz, Brandmeldeanlagen, EDV-Verkabelung und TK-Anlage, Datenserver, Gegensprechanlagen, WC-Notruf, Sprachalarmanlage.

 Fotos: © Werner Huthmacher, Berlin