Bauherr und Auftraggeber: Barenboim-Said Akademie
Architekt: Gehry Partners LLP, HG Merz Architekten und Museumsgestalter (LP 1-4), rw+ Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin (LP 5-9)
Leistungszeit: 2012 bis 2017
Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Kühldecken, Feuerlöschtechnik, Sprinklertechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Gebäudeleittechnik, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Gebäudeautomation, Fördertechnik, Lichttechnik, Bühnentechnik
Kosten TGA netto €: 6.200.000,00
Im Herbst 2016 eröffnete die Barenboim-Said Akademie im südlichen Gebäudeteil des ehemaligen Magazingebäudes der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Seither studieren junge Musikerinnen und Musiker aus der Konfliktregion des Nahen Ostens in dem repräsentativen Gebäude mit neoklassizistischer Fassade. Die außergewöhnliche Musikhochschule mit Akademieräumlichkeiten sowie einem Konzertsaal (Pierre Boulez Saal) von Frank Gehry legt den Fokus auf drei programmatische Schwerpunkte: Musikpädagogik, Geisteswissenschaften mit einem Lehrplan für Musik und Weltwahrnehmung und Internationale Beziehungen und Projekte – genauso, wie es sich die Initiatoren Daniel Barenboim und Edward Said in Fortführung ihres „West-Eastern Divan Orchestra“ gewünscht hatten. Der Leitgedanke „Bildung durch Musik“ liegt allen drei Institutionen – der Barenboim-Said Akademie, dem Pierre Boulez Saal und dem West-Eastern Divan Orchestra zugrunde. Herzstück des Gebäudes ist der Pierre Boulez Saal, der mit einem Rang in Form einer zweifach geschwungenen Ellipse im Raum zu schweben scheint, dabei aber die vielfältigsten Kombinationsmöglichkeiten im Hinblick auf die Anzahl der Bühnenplätze, die Fläche der Bühne sowie der Platzierung der Künstler erlaubt. Die ZWP Ingenieur-AG zeichnet sich als TGA-Gesamtplaner verantwortlich für die Planung und Realisierung der technischen Gebäudeausrüstung. Dazu gehörte auch die Umsetzung der aufwendigen Bühnentechnik des Saals: Über eine Teleskoptribüne kann die Bestuhlung horizontal in Schubladen ausgezogen oder unter der Eingangsebene verstaut werden. So kann der Raum flexibel an die Nutzung angepasst werden und bis zu 682 Sitzplätze bereitstellen. Im Rahmen der Vorplanung wurden außerdem verschiedene Wärmesysteme in Bezug auf ihre Investitionskosten und den Primärenergiebedarf in einem Variantenvergleich untersucht. Die Bereitstellung von Heizwärme aus dem Fernwärmenetz Berlin-Mitte erzielte die beste Bewertung. Die erforderliche Heizleistung für das Gebäude beträgt 276 kW. Die Kälteerzeugung für die Lüftungsanlagen erfolgt zu 70 % durch in den Anlagen integrierte Verdunstungskühlung und nur zu 30 % über integrierte Kompressionskältemaschinen. Für die Umluftkühler der Technikräume, der Bühnentechnik und im Serverraum wird Kälte mit einem leistungsgeregelten Multisplitsystem erzeugt, welches direkt mit Kältemittel arbeitet. Quellluftauslässe im Boden des Saals sorgen für die Zuluftzufuhr, die Ablufterfassung erfolgt im Deckenbereich. Der Volumenstrom wird mit einer CO2- und Raumtemperaturregelung an die Erfordernisse angepasst.
© Fotos: Till Schuster Architekturfotografie | © Modellfotos und Grafiken: Gehry Partners LLP
Mehr lesen:www.daniel-barenboim-stiftung.org
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