Gut Leidenhausen, Köln

Auftraggeber: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

Architekt: Luczak Architekten

Kosten TGA netto €: 465.000,00

Leistungszeit: 2009 bis 2013

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitär- und Sprinklertechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Elektro- und Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Gebäudeautomation

Das „Gut Leidenhausen“ kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Erstmals urkundlich erwähnt 1329 als wasserumwehrter Ritterssitz, wurde es im Laufe der Zeit als Domizil verschiedener adliger Familien genutzt. Bis 1803 diente das Gut aufgrund seiner Lage nahe der Wahner Heide (heute östlicher Teil der Stadt Köln) als Verwaltungszentrum für Bergisch Gladbach und Siegburg. Im Laufe der Geschichte wandelten sich die Besitzverhältnisse, bis 1963 die Stadt Köln das Gut erwarb. Die Idee war damals, das große Areal zu einem Erholungs- und Naturschutzgebiet umzuwandeln. So entstanden ein Wildgatter für Rotwild und Wildschweine sowie eine Vogelstation zur Pflege verletzter Greifvögel und Eulen. Um dies auch attraktiv für die Besucher zu illustrieren, wurde 1982 im östlichen Scheunentrakt ein Naturmuseum „Haus des Waldes“ eröffnet.

Gegenstand der technischen Planungen der ZWP Ingenieur-AG zwischen 2009 und 2013 war der Ausbau eines vorgesetzten, zweigeschossigen Gebäuderiegels, einer ehemaligen Tenne, zu einem weiteren Ausstellungsraum. Der Umbau zum Museum ergänzt und erweitert das schon vorhandne Naturmuseum mit guter Gestaltung und vielen informativen Exponaten zu den Themen Tier- und Naturschutz auf dem Gut Leidenhausen.

 

In der umgestalteten Tenne findet man nun ein helles Foyer als Empfangsbereich des Museums, ein Café mit Vorbereitungsküche, ein Büro für den Naturschutzbund und den großen Ausstellungsraum, dessen Walmdachkonstruktion original erhalten und sichtbar belassen wurde. Viele weitere Details wie Mauerwerk, Dachanschlüsse, tragende Stützen wurden aus dekmalpflegerischen Gründen ebenfalls original belassen und in die neue Gestaltung integriert. Unter diesen Gegebenheiten planten wir die lüftungstechnischen Anlagen und Elektrotechnik als Sichtinstallation. Die Ausstellungsflächen sind somit mit einer sichtbaren mechanischen Lüftungsanlage ausgestattet, die unter die Dachkonstruktion installiert wurde. Die Ausstellungshalle verfügt über eine Niedertemperaturflächenheizung, ausgeführt als Wandheizung, um auch an dieser Stelle dem Denkmalschutzaspekt gerecht zu werden. Die Lüftungszentrale des Hauses ist, von außen über eine Treppe erreichbar, im Dachgeschoss untergebracht. Neue Sanitärbereiche wurden geplant.

Die Beheizung des Museums erfolgt über ein Nahwärmenetz. Ein Scheitholz-Pellet-Kombikessel befindet sich in einem separaten Gebäude, mit einem eigens dafür konzipierten Raum und angegliedertem Holzlager.

Fotos: © Solveig Böhl (ZWP Ingenieur-AG)

Weitere Daten / Wissenswertes

Schlagworte:

  • Scheitholz-Pellet-Kombikessel
  • Denkmalschutz
  • Nahwärmenetz

Link zum Thema:
www.regionale2010.de