Neue Messe Essen

Auftraggeber: ARGE Generalplaner Messe Essen, sop | ZWP | SPI

Architekt:sop architekten, Düsseldorf

Leistungszeit: 2014 bis 2019

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Sprinklertechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Gebäudeleittechnik, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Gebäudeautomation, Fördertechnik, Medientechnik, Gebäudesimulation, Tageslichtsimulation, Strömungssimulation, Energieversorgungskonzepte, Grundleitungen, Außenentwässerung, Thermische Bauphysik

Die Messe Essen plant die Modernisierung  ihrer Messehallen, Kongressflächen und der Verwaltung sowie einen zusätzlichen Ersatzneubau. Im ersten Schritt werden Teile der bestehenden Gebäude, wie das  Kongresszentrum und das Medienzentrum sukzessive abgetragen und durch Neubauten ersetzt. Es sollen etwa 47.000 m² Messehallen, 18.000 m² Vewaltungs-, Lager- und Werkstattflächen, 15.500 m² Kongress-, Veranstaltungs- und Medienzentrum und eine Tiefgarage mit 2.500 m² neu entstehen. Der Bauablauf erfolgt in verschiedenen Abschnitten.


Im Rahmen der Entwicklung des Energiekonzeptes wurden von der ZWP Ingenieur-AG verschiedene Energieversorgungsvarianten mit den Wärmeträgern Gas und Fernwärme sowie Wärme- und Kältemaschinen intensiv untersucht. Basis für die Überlegungen zur Energieversorgung war dabei das über eine dynamische, thermische Simulation abgeschätzte realistische Auslastungsprofil. So ermittelten wir als wirtschaftlichste Variante die Versorgung der Hallen mit umschaltbaren Wärmepumpen und Kältemaschinen. Damit kann die Wärme- und Kälteenergie direkt am Ort des Verbrauchers produziert werden. Die notwendige Restwärme zur Aufheizung der Hallen wird einfach und effizient über direktbefeuerte Nacherhitzer eingebracht.  Alle statischen Heizflächen sowie die dynamischen Verbraucher des Medienzentrums werden mit Fernwärme versorgt, welche aus einer Kraft-Wärme-Kopplung bezogen wird. Die Primärenergiebilanz des Objektes wird dadurch weiter verbessert. Die notwendige Kälteenergie für Büro-, Verwaltungs- und Kongressbereiche soll über wassergekühlte Kältemaschinen erzeugt werden.

 


Auf dem Gelände der Messe Essen ist ein Regenwasser-Staukanal vorhanden, der das Niederschlagswasser in einen Vorfluter einleitet. Auf Grund der Neustrukturierung der Gebäude ergibt sich die Möglichkeit, durch Vergrößerung des Staukanals fast das gesamte Regenwasser der Neubauten dorthin abzuleiten und damit erheblich zur Entlastung des städtischen Mischwassersystems beizutragen. Die Erschließung der Messehallen erfolgt über vorhandene Medienkanäle, in einem Raster von 7,50 Metern. Wasser, Abwasser, elektrische Versorgung, Datentechnik, Druckluft, Antenne etc. werden hierüber herangeführt. Auch die Netzwerktechnik wird in den Kanälen untergebracht. Darüber hinaus verlaufen hier Stromschienen zur bedarfsgerechten und flexiblen Versorgung mit elektrischer Energie. Der Gesamtkomplex ist über einen ca. 500 Meter langen Medientunnel erschlossen, an dem die Technikzentralen als Erzeuger sowie die Mediengänge als Verbraucher direkt angebunden sind.


Das Kongress- und Medienzentrum verfügt über einen Saal für 2000 Personen, einen Saal für 600 Personen und zwei weitere Säle für je 400 Personen, über ein Restaurant mit Küche für 270 Sitzplätze und eine Tiefgarage. Die medientechnische Ausstattung der Säle erfüllt multifunktionale Anforderungen an unterschiedlichste Nutzungen, wie Kongresse, Veranstaltungen mit Musik, Comedian, Bankette usw. Die zentrale Steuerung der Licht- und Tonanlagen erfolgt aus speziellen Regieräumen heraus. Außerdem sind in den Sälen separate Dolmetscherkabinen für internationale Kongresse und Veranstaltungen untergebracht.

Renderings: © ARCHILOOKS, Düsseldorf / SOP Architekten

Weitere Daten / Wissenswertes

Eckdaten:

  • Kühlleistung 13.570 kW
  • Heizleistung 12.060 kW
  • Volumenstrom Lüftung 1.600.000 m³/h
  • Datenpunkte 5.600 Stk.
  • Sprinklerköpfe 230 Stk.

Leistungen (Bauphysik):

  • Thermische Bauphysik
  • Wärmeschutznachweis EnEV 2013
  • Thermische Simulation
  • Tageslichtsimulation