Rheinpark Metropole, Köln

Auftraggeber: SK Koeln Bonn, Laurenz GmbH & Co. KG, Köln; Lph 1-4, Lph 6 (GU-Vergabe); Construction AG, Köln; Lph 5, Lph 6 (Einzelvergabe)

Projektsteuerung: BDK Bernsdorff Diehl Klein Ingenieurgesellschaft mbH, Köln; Lph 1-4

Architekt: HPP Hentrich Petschnigg + Partner, Köln

Kosten TGA netto €: 88.000.000,00

Leistungszeit: 2003 bis 2009

Leistung: Generalplanung der technischen Ausrüstung, Strömungssimulation, Thermische Simulation, Tageslichtsimulation

Im Kölner Stadtteil Deutz, unmittelbar am rechten Rheinufer mit direkter Sicht auf den Kölner Dom entstand die Rheinpark Metropole. Die aus den 70er Jahren stammenden Hallen der Koelnmesse wurden zurückgebaut und durch zwei kammartige Baukörper ersetzt. Die denkmalgeschützte Außenfassade und der Turm wurden saniert und bilden nach wie vor die hauptbestimmenden Elemente der Gesamtanlage. Innerhalb der Fläche von 160.000 m² BGF wurden für die Kölner Mediengruppe RTL Deutschland eine Fläche von 80.000 m² zur Produktions- und Verwaltungszentrale ausgebaut. Die Gesamtproduktionsfläche mit höchsten akustischen und klimatischen Anforderungen beträgt 17.000 m² BGF. Hierunter befinden sich zwei Fernsehstudios mit 250 und 440 m², weitere Produktionsfläche wie MAZ, Regie sowie Redaktionen und Serviceflächen.

In Summe wurden 160.000 m² BGF innerhalb der historischen Mantelfassade realisiert. Davon wurde etwa die Hälfte für die Mediengruppe RTL Deutschland belegt. Die Konzepte der technischen Gebäudeausrüstung sind im RTL-Bereich von zwei Schwerpunkten bestimmt, dem Fernsehproduktionsbereich und dem Bürobereich. Im Fernsehproduktionsbereich dominieren die Anforderungen an Betriebssicherheit, Verfügbarkeit und Leistungsfähigkeit von technischen Systemen.

 

Dies führt dazu, dass in der Regel redundante Systeme auf höchstem Niveau jederzeit unabhängig von äußeren Einflüssen, die Versorgung mit Energie, Informationen und Medien sicherstellen. Gleichermaßen werden Raumlasten der technischen Systeme zuverlässig kompensiert, so dass komfortable Raumbedingungen für die hier arbeitenden Menschen und zuträgliche Bedingungen für das technische Equipment geschaffen werden. Im Bürobereich wurde eine gute Arbeits- bzw. Aufenthaltsqualität trotz der offenen und gläsernen Architektur auf ressourcenschonendem Weg erreicht. Wir haben hierzu ein Flächenheizsystem und ein Kühlsystem kombiniert mit natürlicher Fensterbelüftung geplant.

Das Raumkonditionierungssystem in Form einer Betonkernaktivierung ermöglicht die effiziente Heizung des Hauses mit Abwärme aus dem Kühlbedarf der sendetechnischen Anlagen, der ganzjährig ansteht sowie die Kühlung des Hauses im Sommer, mit dem am Ort leicht verfügbaren Grundwasser.

Das Grundwasser mit maximalen Temperaturen von 14°C wird dabei zweistufig thermisch genutzt. In der ersten Stufe wird die Bauteilaktivierung, ohne den Einsatz von Kältemaschinen, gekühlt. In der zweiten Stufe wird das dann teilweise aufgewärmte Grundwasser (20°C) zur Rückkühlung der Kältemaschinen genutzt. Die hier eingesetzten hocheffizienten Turbos erreichen damit Arbeitszahlen von bis zu 6 im Volllastbetrieb und bis zu 10 im Teillastbetrieb. Anschließend wird das Grundwasser in den Rhein (30°C) abgeleitet. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass durch die Nutzung der Abwärme der Fernsehproduktionsbereiche für die Beheizung der Bürobereiche und durch die Nutzung des „Kältereservoirs“ Grundwasser für die Kühlung der Büros und die Rückkühlung der hocheffizienten Kältemaschinen eine sehr Ressourcen schonende und wirtschaftliche Raumkonditionierung realisiert werden kann.

Fotos: © Solveig Böhl (ZWP Ingenieur-AG)