Merck Modulares Gebäude, Darmstadt

Auftraggeber: Merck KGaA, Darmstadt

Architekt: HENN, Berlin

Kosten TGA netto €: 9.900.000,00

Leistungszeit: 2014 bis 2015

Leistung: Planung und Objektüberwachung,Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Gebäudeautomation, Fördertechnik, Medientechnik, Lichttechnik

Der 1904 in Darmstadt bezogene Stammsitz von Merck, einem führenden Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Be­reichen Healthcare, Life Science und Perfor­mance Materials, wird über die kommenden Jahre zu einer globalen Konzernzentrale weiterentwickelt. Den Auftakt des Veränderungsprozesses bildete der Neubau eines zweigeschossigen modularen Innovationszentrums mit ca. 4.100 m2 Bruttogeschossfläche. Das Gebäude wird temporär bis zur Fertigstellung des zukünftigen Innovationszentrums genutzt, das ab 2018 das Herzstück der neuen Unternehmenszentrale bilden wird. In dem Gebäude befinden sich Arbeitsflächen (als Open-Space Bereiche) für wechselnde interdisziplinäre Projektteams, Besprechungsräume, sowie ein Gästecasino und daran angeschlossene Tagungsräume. Außerdem gibt es einen öffentlichen Bereich mit Kaffeehaus-Atmosphäre, der für informellen Austausch, Workshops und Veranstaltungen genutzt wird. Eine Besonderheit des Projektes war die modulare Bauweise, die eine sehr kurze Bauzeit ermöglichte. Die ersten beiden Bauabschnitte standen in knapp 5 Monaten bis Ende Dezember 2014.

 

Die Gebäudeabschnitte 3 und 4 wurden Ende März 2015 fertiggestellt. Der Entwurf wurde in transportfähige Stücke mit Abmessungen von maximal 7 x 22 Metern aufgeteilt, der größte stützenfreie Raum beträgt 15 x 35 Meter. Das Innovationszentrum besteht aus insgesamt 75 Modulen mit Höhen von jeweils über 4 Metern. Die TGA war in den Modulen bereits werksmäßig in großen Teilen integriert. Zentralen und die Verbindungen der einzelnen Module wurden vor Ort installiert. Das stringente Fassadenraster und die betonten Fugen weisen auf die modulare Bauweise und die Fertigung der einzelnen Elemente im Werk hin. Innovative Merck Produkte werden direkt am Gebäude erprobt. Auf der Westfassade kommt unter anderem die „Liquid Crystal Window Technologie“ zum Einsatz, das Gebäude verfügt außerdem über eine kleine PV-Anlage. Die Räume sind mit konventionellen Raumheizkörpern ausgestattet. Zwei zentrale Lüftungsanlagen (Zu- und Abluft) sind im Einsatz für das Innovationszentrum und das Gästecasino, mit den Luftbehandlungsstufen Filtern, Heizen, Kühlen sowie passive Entfeuchtung. Die Anlagen sind nach den Anforderungen der EnEV ausgeführt. Die Anlage wird im Umluftbetrieb mit bis zu 57 % Außenluftanteil gefahren, um den Einsatz von Kühl- und Heizenergie zu optimieren. Die Versorgung des Heizregisters erfolgt über die Gas-Brennwertanlage, die Kälteversorgung über einen luftgekühlten Kaltwassererzeuger. Die Küche ist ebenfalls mit einer zentralen Lüftungsanlage ausgestattet. Die Lüftungsanlagen befinden sich auf dem Dach. Foyer und Gästecasino verfügen über runde LED-Pendelleuchten, im Innovationszentrum befinden sich runde abgehängte Deckensegel mit LED-Downlights. Die Beleuchtung wird zentral über ein Beleuchtungstableau geschaltet und tageslichtabhängig geregelt.

Fotos: ZWP Ingenieur-AG (S. Feld)