Neubau Bürogebäude t.i.m.e.- port III, Bremerhaven

Auftraggeber: BIS, Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung mbH, Bremerhaven

Architekt: bof Architekten, Hamburg

Kosten TGA netto €: 1.250.000,00

Leistungszeit: 2006 bis 2008

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitär-, Heizungs-, Kälte- und Raumlufttechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Thermische Simulation, Anlagensimulation, Simulation eines Bohrpfahlfeldes

Der sechsgeschossige Neubau t.i.m.e.-Port III im gleichnamigen Technologiepark wurde im Herbst 2008 fertig gestellt. Die Bruttogeschossfläche beträgt 4.000m².

Bereits im Wettbewerbsverfahren wurden von ZWP verschiedene Konzepte zur Nutzung regenerativer Energien untersucht und letztlich die Nutzung von Umweltwärme über eine Wärmepumpe zur Beheizung des Gebäudes empfohlen. Aufgrund der Hafenlage und einem sehr hohen Grundwasserspiegel bot sich dafür die oberflächennahe Geothermie an. Im weiteren Planungsverlauf wurde die direkte Wärmegewinnung aus Grundwasser und die indirekte Gewinnung über die Ausrüstung der Gründungspfähle mit einem Rohrsystem als Wärmetauscher detailliert untersucht. Die besondere örtliche Situation erforderte einerseits auf Grund der Statik 20 Meter tiefe Gründungspfähle und andererseits verlangte das Hafenamt Einleitungsgebühren für Grundwasser. Die Entscheidung fiel zugunsten der aktivierten Gründungspfähle. Dieses System ist wartungsarm und betriebssicher.

 

Neben der Nutzung zur Beheizung im Winter kann die niedrige Temperatur des Erdreichs im Sommer nahezu energieneutral zur Komfortkühlung des Gebäudes genutzt werden. Die letztendliche Dimensionierung der Anlage erfolgte mit einer thermischen Simulation des Gebäudes und des Energiepfahlfeldes, bei der auch die langfristige Entwicklung der Erdreichtemperatur berechnet wurde. Wechselwirkungen mit der auf dem Nachbargrundstück bereits in Betrieb befindlichen Geothermieanlage wurden ebenfalls im Vorfeld untersucht.

Als wirtschaftlich sinnvollste Variante hat sich dabei die Dimensionierung des Erdwärmetauschers und der Wärmepumpe auf die halbe Spitzenlast des Gebäudes herausgestellt. Höhere Heizlasten werden über Fernwärme abgedeckt. Um die Wärmepumpe mit einem optimalen Wirkungsgrad betreiben zu können, wurde das Gebäude komplett mit einer Heiz- Kühldecke mittels eingeputzer Kapillarmatten geplant. Dieses System zeichnet sich gegenüber einer Betonkernaktivierung dahingehend aus, dass die gewünschte Wärme im Winter oder Kühlung im Sommer kurzfristig dem Raum zur Verfügung gestellt werden kann. Eine Trägheit wie beim System BTA ist hierbei nicht gegeben, da die Einputztiefe maximal 15mm beträgt. Die Abrechnung erfolgt mittels zugelassener Kombizähler, welche Heiz- und Kühlenergie additiv erfassen.

Fotos: © ZWP Ingenieur-AG I 3D-Grafik: © bof Architekten

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