Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI), Mannheim

Auftraggeber: Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

Architekt: Planungsgesellschaft für Einrichtungen im Gesundheitswesen mbH (PEG), Karlsruhe

Leistungszeit: 2012 bis 2016

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Feuerlöschtechnik, Gebäudeautomation

Im Quadrat K3 der Mannheimer Innenstadt ist der ZI-Neubau (Zentralinstitut für Seelische Gesundheit) realisiert worden. Auf 8.800 qm BGF befinden sich Räumlichkeiten für die ambulante, teil- und vollstationäre Behandlung psychisch Kranker. Mit dem neuen Gebäude stellt die Stadt Mannheim eine langfristige psychiatrische Vollversorgung und die Weiterentwicklung der Forschung im Bereich psychischer Erkrankungen sicher. Das gesamte Bauprojekt wurde in mehreren Abschnitten fertiggestellt. Der architektonische Entwurf stammt von den Architekten der Planungsgesellschaft für Einrichtungen im Gesundheitswesen (PEG), die ZWP Ingenieur-AG zeichnet sich verantwortlich für die Leistungen der Technischen Gebäudeausrüstung.

Eine Besonderheit bei den Wärmeerzeugungsanlagen ist die Bauteilaktivierung mit Heiz-/Kühlmöglichkeit über Wärmepumpen sowie freier Kühlung und Bohrpfahlaktivierung. Die Grundlast des Wärmebedarfs wird über eine Wärmepumpe bereitgestellt. Die statisch erforderlichen Gründungspfähle des Bauwerks (ca. 82 Stück) werden als Wärmequelle genutzt. Rohrschlangen in den Pfählen sorgen dafür, dass die Pfähle als Wärmeüberträger dienen. Den Restbedarf des Wärmebedarfs sowie die Warmwasserbereitung und die Beheizung des Heizregisters für die RLT-Anlagen werden über den Fernwärmeanschluss sichergestellt. Die Anschlussleistung der Fernwärme beträgt 400 kW, zwei Heizungsverteiler sind installiert. In den einzelnen Räumen des ZI-Neubaus dient eine Bauteilaktivierung als Wärmeübergabesystem.

Das Gebäude verfügt außerdem über zentrale Trinkwassererwärmungsanlagen. Die Warmwasserbereitung erfolgt über eine Kaskade von Frischwasserstationen, die im Durchlaufprinzip das Trink-Warmwasser erwärmen. Alle Räume verfügen über Raumlufttechnische Anlagen mit Wärmerückgewinnung. Die Zu- und Abluftversorgung erfolgt über die zentralen Schächte. Die Hauptverteilerkanäle befinden sich in den Abhangdecken der Räume. Die Kälteerzeugung erfolgt mittels Direktverdampfer im RLT-Gerät, außerdem wird über adiabate Kühlung eine Lufttemperatursenkung erzielt. In der Technikzentrale auf dem Dach befinden sich die Lüftungsgeräte sowie Rauchgasventilatoren, um im Brandfall sicherzustellen, dass bestimmte Abschnitte mechanisch entraucht werden. Für die Kälteversorgung des MRT und die Räume der Elektrotechnik ist ein Flüssigkeitskühler mit Scrollverdichter und ein Rückkühler, der auch zur Freien Kühlung eingesetzt wird, installiert. Die Kälteleistung beträgt 115 kW. Um einen automatischen und wirtschaftlichen Betrieb der TGA zu gewährleisten, ist das Gebäude mit einer modular erweiterbaren Gebäudeautomation im BACnet Kommunikationsstandard ausgestattet.

© Fotos: format 2d, Bingen am Rhein