NS-Dokumentationszentrum, München

Bauherr: Landeshauptstadt München Kulturreferat, München

Auftraggeber: Landeshauptstadt München Kulturreferat, München

Architekt: Georg Scheel Wetzel Architekten, Berlin

Leistungszeit: 2009 bis 2014

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik,  Kältetechnik, Sprinklertechnik, Betonkernaktivierung, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Gebäudeleittechnik, Grundleitungen, Strömungs- und Gebäudesimulation

Kosten TGA netto €: 2.000.000,00

In unmittelbarer Nähe des Königsplatzes in München wurde im Juli 2014 das NS-Dokumentationszentrum fertiggestellt. Der Neubau dient als Bildungsort zur NS-Geschichte Münchens und zu den Folgen und Nachwirkungen der NS-Zeit. Das Gebäude steht auf dem Grundstück des ehemaligen „Palais Barlow“, welches von 1930 bis 1945 als Parteizentrale der NSDAP („braunes Haus“) genutzt und im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Die Lage des Dokumentationszentrums ist bewusst in direkter Nähe zu historisch bedeutsamen Plätzen aus dieser Zeit gewählt.
Der Eingangsbereich im Erdgeschoss ist mit den Ausstellungsbereichen bis in das 4.Obergeschoss über Lufträume verbunden. Dieser Raumverbund macht eine automatische Löschanlage zwingend erforderlich. Im 5. Obergeschoss befinden sich Büro, Verwaltungs- und Besprechungsräume. In den zwei Untergeschossen sind zusätzlich ein Veranstaltungs- und ein Vertiefungsraum, eine Bibliothek und ein kleines Besuchercafé untergebracht. Eine besondere Herausforderung war die Integration der technischen Einrichtungen auf und im Dach, da die Dachfläche als fünfte Fassade zu betrachten war. Zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes ist in den Geschossdecken eine Bauteilaktivierung vorgesehen. Die Ausstellungsbereiche sind alle maschinell belüftet. An den Fassaden wurden umlaufend Bodenkanäle geplant, die als Luftauslässe und als zusätzliche Heizflächen dienen. Damit sind die technischen Einbauten in den, von weißem Sichtbeton dominierten, Ausstellungsbereichen kaum wahrnehmbar integriert. Zur Überprüfung der raumklimatischen Verhältnisse wurde von der ZWP Ingenieur-AG eine Raumströmungssimulation erstellt, die im Winter einen deutlichen Kaltluftabfall an den zweigeschossigen Fensterflächen gezeigt hat. Diesen Zugerscheinungen wurde im Zuge der Planung durch eine angepasste Anordnung von Heizflächen entgegengewirkt und damit eine gleichmäßige Temperaturverteilung in den Räumen erreicht.

© Fotos Pressestelle: 1 bis 4: Stefan Müller | 5 bis 7: Jens Weber
© Fotos: 10 bis 25 Solveig Böhl (ZWP Ingenieur-AG)

Weitere Daten / Wissenswertes

Auszeichnung:
Bayerischer Architekturpreis 2015

Technische Daten:

  • Kühlleistung 125 kW
  • Heizleistung 171 kW
  • Betonkernaktivierung