AGROLAB Agrarzentrum GmbH, Leinefelde-Worbis

Auftraggeber: AGROLAB GmbH, Bruckberg

Architekt: ES Architekten Ingenieure, Duderstadt

Leistungszeit: 2016 bis 2018

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik,Raumlufttechnik, Kältetechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Nutzungsspezifische Anlagen, Gebäudeautomation

Ein neues Zentrum für Agraranalytik ist am Stadtrand von Leinefelde auf einer Fläche von rund 3000 Quadratmetern entstanden. In dem Zentrum werden drei Labore der Agrolab GmbH mit Hauptsitz im bayrischen Bruckberg vereint, um die Marktposition im Agrarbereich zu stärken und auszubauen. Das Labor soll ein Kompetenzzentrum für Pflanzenanalyse und die Untersuchung landwirtschaftlicher Produkte werden, darunter von Böden, Ölfrüchten, Getreide, Hopfen und Mais sowie Reststoffen aus der Landwirtschaft. Bis zu 6000 Bodenproben können pro Tag im neuen Labor untersucht werden. Die ZWP Ingenieur - AG wurde mit der Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung für alle Gewerke der technischen Gebäudeausrüstung beauftragt. Das Gebäude besteht aus dem Laborteil sowie einem Administrationsriegel in welchem die Verwaltung sowie auch die Sozialbereiche angeordnet sind.

 

Die Wärmeversorgung des Gebäudes erfolgt über einen Gas-Brennwertkessel sowie Heizkörper und Deckenstrahlplatten. Zur Sicherstellung der erhöhten Wasserqualitäten für den Laborbetrieb ist zusätzlich eine VE-Wasser-Anlage vorgesehen, welche mittels Ringleitung alle relevanten Laborräume versorgt. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich neben zwei zentralen Lüftungsanlagen mit effizienter Wärmerückgewinnung für das Gesamtgebäude eine zentrale Kälteerzeugung zur Sicherstellung der erforderlichen Raumtemperaturen. Eine Lüftungsanlage dient zur Trocknung von Bodenproben und ist entsprechend mit einer Entfeuchtung ausgestattet, sodass die Trockenäume mit trockener und sehr warmer Luft belüftet werden können.

Ebenfalls wurden Tiefkühlräume mit eigenständiger Kälteversorgung vorgesehen. In einigen Räumen müssen bestimmte Raumtemperaturen eingehalten werden, da ansonsten die Proben nicht prüfbar sind und Messgeräte nicht funktionieren. In enger Abstimmung mit den Laborleitern wurden die jeweiligen Festlegungen getroffen. Die Anbindung an die örtliche Spannungsversorgung erfolgt mittels kundenseitiger Trafostation auf dem Gelände von Agrolab. Im gesamten Gebäude sind energiesparende LED-Leuchten vorgesehen. Das EDV-Netz verläuft zu zwei getrennten Serverräumen, sodass auch im Störungsfall ein Backup vorhanden ist. Alle wesentlichen Regelkomponenten sind auf der Gebäudeleittechnik aufgeschaltet, sodass Störungen frühestmöglich erkannt werden und diese per Fernzugriff ausgewertet werden können.

Aufgrund einer möglichen Raumflexibilität wurden alle Medien sowie die Raumlufttechnik so vorgesehen, sodass die zukünftige Flexibilität bei einer Neuanordnung von Räumen und Geräten gegeben ist. Um hier eine Flexibilität für das spätere Umpositionieren der Geräte sicherzustellen wurden die Medienanschlüsse an den Tischreihen bis zu einer definierten Schnittstellen mit Kupplungen/Stecker ausgestattet. Aufgrund der Vielzahl von Analysegeräten mussten diverse Medien zu den einzelnen Geräten geführt werden.

Der symbolische Spatenstich erfolgte im Dezember 2016 und bereits im September des Folgejahres mussten Teilbereiche des Labors für die Beprobung von Hopfen fertiggestellt sein. Durch die enge Terminkette im Labor mussten Teilbereiche vorgezogen werden, sodass ein kurzes Zeitfenster zur Planung und Vergabe der TGA-Leistungen zur Verfügung stand. Hierzu mussten einige Provisorien erstellt werden um den Laborbetrieb sicherzustellen. Die Provisorien wurden möglichst so installiert, dass diese nachher im regulären Betrieb des Labors weiter verwendet werden konnten.

Visualisierung: © ES Architekten Ingenieure