Auftraggeber: Servicios Analyticos AGROLAB Spain S.L
Architekt: hörter+trautmann+catania architects and associates, Barcelona
Leistungszeit: 2017 bis 2020
Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Kältetechnik, Raumlufttechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Gebäudeautomation
AGROLAB hat in Burgos im Norden Spaniens ein neues Analyselabor errichtet und 2020 in Betrieb genommen. Die AGROLAB GROUP ist eine europaweit tätige Laborgruppe mit rund 1.700 Mitarbeitern in 25 Niederlassungen. Das Unternehmen bietet Analytik für die Bereiche Agrar, Umwelt, Wasser, Lebens- und Futtermittel an. Der neue Laborbau bietet nun weitere 150 Arbeitsplätze und eine Nutzfläche von rund 2.500 Quadratmeter, eine optionale Erweiterung ist bereits berücksichtigt. Die Lage des Gebäudes im Industriegebiet unweit des Autobahnnetzes bietet eine optimale Sicherstellung der An- und Ablieferung der Analyseproben.
Planung über ein gemeinsames Modell
Die ZWP Ingenieur-AG wurde mit der gesamten Planungsleistung sowie der übergeordneten Objektüberwachung beauftragt. Die Objektüberwachung wurde in Zusammenarbeit mit einem lokalen Partner, HT+C arquitectos aus Barcelona, ausgeführt. Die Vergabe erfolgte an den spanischen Generalübernehmer COBRA. Die ZWP Ingenieur-AG hat für die AGROLAB europaweit bereits diverse Standorte geplant und bei der Bauausführung betreut. Die Planung erfolgte generell in einem 3D-Modell, sodass die Koordination der TGA-Gewerke mit allen Schlitz- und Durchbruchsangaben übergreifend über ein gemeinsames Modell vorgenommen werden konnte. Aufgrund der geografischen Lage dieses Standortes mussten die Anlagen für den Winterfall unter Frostbedingungen vorgesehen werden. In den Sommermonaten waren hingegen, gegenüber den deutschen Rahmenbedingungen, deutlich erhöhte Wärmelasten zu berücksichtigen. Seitens der Gebäudetechnik wurden alle Belange vorgesehen, die für ein Analyselabor dieser Größenordnung erforderlich sind: Die Installationen der technischen Ausrüstung sind so vorgerüstet, dass eine Anpassung der Raumanordnung aufgrund geänderter Arbeitsabläufe im Laborbetrieb möglich ist. Die Medien sind bis über die Labortische verlegt und von dort kann jederzeit eine bedarfsgerechte Anpassung erfolgen. Neben diversen lüftungstechnischen Anlagen, teilweise mit Klimafunktion, waren unterschiedliche Raumtypen und entsprechend unterschiedliche Raumkonditionierungsparameter zu berücksichtigen. Zur Optimierung der Energiebedarfe sind die Räume teilweise mit variablen Volumenstromreglern ausgestattet, sodass immer nur die tatsächlich erforderlichen Luftmengen zugeführt werden. In den Nachtstunden erfolgt eine Abschaltung der nicht mehr erforderlichen Anlagen, sodass nur für einen Dauerbetrieb relevante Bereiche weiter versorgt werden, beispielsweise für Gefahrstoffabsaugungen. Bei der Wahl der Anlagentechnik wurde darauf geachtet, dass alle Anlagen möglichst effizient betrieben werden können. So sind neben den beschriebenen Regelungsmöglichkeiten die Lüftungsanlagen mit einer effizienten Wärmerückgewinnung ausgestattet, sodass trotz der vorhandenen Laborabluft eine Abwärmenutzung erreicht wird. Die Kältemaschine mit rund 120 kW verfügt über eine Freikühlfunktion, sodass die Dauerabnehmer am Kältenetz über eine freie Kühlung versorgt werden können. Eine solarthermische Anlage unterstützt die Warmwasserbereitung und das gesamte Labor ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet, die über Präsenzmelder geregelt wird. Übergeordnet ist eine Gebäudeleittechnik installiert, die alle Regelparameter überwacht und eine Auswertung der Anlageneinstellungen durch den Nutzer ermöglicht.
Fotos: © ZWP Ingenieur-AG
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