Bauherr: Magistrat der Stadt Offenbach am Main
Projektsteuerung: EEG Ermittlung Erschließung Gebäudemanagement GmbH, Offenbach am Main
Architekt: Voigt und Herzig Architekten und Ingenieure GmbH
Kosten TGA netto €: 1.700.000,00
Leistungszeit: 2009 bis 2011
Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitär-, Heizungs- und Raumlufttechnik, Elektro- und Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Gebäudeautomation
Die Grundschule Buchhügel in Offenbach wurde von einer dreizügigen zu einer vierzügigen Schule ausgebaut und zur Ganztagsschule erweitert. Der Sanierungs- und Erweiterungsbedarfs wurde in einem Gesamtkonzept für die Anlage entwickelt, welches das sanierungsbedürftige Bestandsgebäude mit 2000 m2 Bruttogesamtfläche und einen Erweiterungsbau mit 2500 m2 vorsah. In dem Neubau wurden die Räume für die Ganztagsbetreuung, Jugendarbeit und die erforderlichen Schulräume vorgesehen. Im Erdgeschoss sind die zur öffentlichen Nutzung vorgesehenen Mehrzweck- und Freizeiträume, die Nachmittagsbetreuung sowie Stadtteilarbeit untergebracht. Im Obergeschoss wurden ein Werk- und Musikraum, eine Bibliothek sowie EDV- und Kleinklassenräume angesiedelt. Im Bestandsgebäude hingegen wurde durch eine grundlegende Neuordnung der Grundrissstruktur fünf zusätzliche Klassenräume geschaffen. Beide Gebäude sind zweigeschossig ausgeführt und orientieren sich an der umliegenden Bebauung und den Bestandsgebäuden. Der nicht unterkellerte Neubau wurde in Passivhausbauweise errichtet.
Der Energiekennwert Heizwärme wird dem aktuellen Stand nach PHPP 2007 mit 15 Kwh/(m²a). Um den Passivhausstandard im Erweiterungsbau zu gewährleisten, wurde eine zentrale Raumlufttechnik für die Klassenräume vorgesehen. Die RLT-Anlage wird mit einem Wärmerückgewinnungsgrad > 90% ausgestattet und reduziert dadurch die anfallenden Lüftungswärmeverluste auf ein Minimum. Das auf dem Dach aufgestellte RLT-Gerät verteilt die für die Klassenräume benötigte Luft über ein Kanalnetz in das Erd- und Obergeschoss, um dann in den Geschossen die Luft in die Klassenräume zu verteilen. Die Kanalführung erfolgt, nicht sichtbar, innerhalb eines Deckenkoffers. Weiterhin wurden für die Räume CO2-Sensoren vorgesehen, die die Luftvolumenströme in Abhängigkeit der Schadstoffkonzentration regeln. Ferner sind in den Klassenräumen Präsenzmelder vorgesehen, die sowohl die Lüftung als auch die Heizkörperventile je Klassenraum bei Öffnung eines Fensters schließen.
Durch das Abwasserentsorgungsunternehmen wurde im Rahmen der Projektierung eine Einleitbegrenzung der Abwassermenge vorgegeben. Demnach kann der öffentliche Kanal die anfallende Regenwassermenge bei einem starken Regenereignis nicht aufnehmen. Um aber den Abfluss auf die maximale Einleitmenge zu drosseln, wurde eine Regenwasserrückhaltung vorgesehen, welche das Niederschlagswasser zwischenspeichert und dadurch verzögert an die öffentliche Kanalisation abgibt. Das Gesamtvolumen der Regenrückhaltung beträgt 160 m³. In den Zisternenbehältern ist auch eine Brauchwassernutzungsanlage untergebracht, welche die WC-Anlagen, sowie die Außenzapfstellen mit Betriebswasser aus der Regenwasseranlage versorgt.
Die Wärmeversorgung der beiden Gebäude erfolgt über einen Fernwärmeanschluss im Bestandsgebäude. Dieser wurde komplett erneuert. Der Neubau wird durch eine Nahwärmeanbindung über den Altbau mit Wärme versorgt.
In Zusammenarbeit mit der Polizei und den zuständigen Behörden haben wir eine Amok-Warnanlage vorgerichtet. Da sich die späteren Nutzer und Betreiber noch nicht auf einen Standard einigen konnten, wurde von uns lediglich eine Vorhaltung für jeden einzelnen Raum im kompletten Gebäude vorgesehen.
Fotos: © Solveig Böhl (ZWP Ingenieur-AG)
Schlagworte:Passivhausstandard
Technische Fakten:
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