Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum, Berlin

Projektdaten

Auftraggeber: Humboldt-Universität zu Berlin

Architekt: Max Dudler, Berlin

Kosten TGA netto €: 20.660.000,00

Leistungszeit: 2005 bis 2014

Leistung: Planung und Objektüberwachung (Lph 2 bis 9), Sanitär-, Sprinkler-, Heizungs-, Kälte- und Raumlufttechnik, Elektro- und Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Gebäudeleittechnik, Thermische Simulation und Strömungssimulation, aktives und passives Datennetz für 5.800.00,00 €

Preise:  BDA PREIS BERLIN 2009

Modernste Informations- und Datentechnik

Die Humboldt-Universität zu Berlin ließ bis Frühjahr 2009 ein zentrales Bibliotheks- und Medienzentrum, das Jacob und Wilhelm Grimm-Zentrum, nach Plänen des Architekturbüros Max Dudler bauen. Seitdem beherbergt der elfgeschossige Neubau auf einer Bruttogeschossfläche von 37.000 Quadratmeter circa 2,5 Millionen Buchbände und 500 Server. Abgesehen von schützenswerten Buchbeständen und Sondersammlungen ist das Grimm-Zentrum zum multimedialen Knotenpunkt der Humboldt-Universität geworden. Das Besondere: Im achten Obergeschoss entstand auf 340 Quadratmeter Nutzfläche das neue Rechenzentrum. Hier kommen modernste Technik der Bereiche Netzwerk und Datensicherheit, Speichersysteme und Datensicherung sowie Serversysteme für 32.000 Studenten und 800 Mitarbeiter zum Einsatz. 

 


Gesamtplanung der technischen Gebäudeausrüstung durch die ZWP Ingenieur-AG

ZWP war mit der gesamten Planung der technischen Gebäudeausrüstung sowie der Medien- und Computertechnik beauftragt. Die Herausforderung: Für den Betrieb des Rechenzentrums sind 440 kW an elektrischer Leistung und knapp 400 kW an Kälte notwendig, somit bis zu neun Kilowatt pro Quadratmeter. In 61 Schränken (19-Zoll) ist die komplette Technik untergebracht. Die Versorgung der Server erfolgt gesichert über zwei Stromkreise. Bei einem Ausfall wird der zweite Kreis über eine dynamische USV-Anlage mit 625 kVA so lange überbrückt, bis das Notstrom- Dieselaggregat (Gesamtleistung 1150 kVA) anspringt.


Spezielle Serverschränke ermöglichen die individuell steuerbare und zeitverzögerte An- und Abschaltung einzelner Systeme. Eine Echtzeitüberwachung der Stromqualität, Temperatur und weiterer Daten wurde ebenfalls ermöglicht. In dicht bepackten Schränken entsteht eine Wärmeleistung von bis zu 12 kW. Diese Schränke sind mit wasserdurchströmten Direktkühlern ausgestattet.

Optimale Raumausnutzung

Das Gebäudekonzept überzeugt insgesamt durch eine optimale Raumausnutzung. Die Besucher können zwischen dem belebten Foyer mit Ausstellungsbereich, Hörsaal und Cafeteria, den Informationsbereichen und den Freihandregalen der Bibliothek beinahe ohne Schranken hin- und herwechseln. Zentrum und Orientierungspunkt des Gebäudes ist der Lichthof mit den Leseterrassen, der in seinem Charakter dem Vorbild eines alten, repräsentativen Lesesaales folgt. Der komplette Freihandbereich wird über eine luftgeführte Betonkernaktivierung versorgt und konditioniert. 

Fotos: © Stefan Müller

Weitere Daten / Wissenswertes

Auszeichnung:
BDA (Bund Deutscher Architekten)
www.bda-bund.de