Internationale Schule Seeheim-Jugenheim

Auftraggeber: Kreisausschuß des Landkreises Darmstadt-Dieburg

Architekt: Angela Fritsch Architekten BDA

Kosten TGA netto €: 1.680.000,00

Leistungszeit: 2008 bis 2012

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik,  Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Gebäudeautomation

Auszeichung: Vorzertifikat DGNB in Silber

Die Schulanlage Seeheim-Jugenheim, mitten in einem Waldgebiet in den 1950er Jahren angelegt, wurde durch einen fünfeckigen Neubau ergänzt. Die ZWP Ingenieur-AG plante zwischen 2008 und 2012 die technische Gebäudeausrüstung des neuen Hauses.

Eine innovative Kombination aus Energiekonzept, Tageslichtnutzung und flexiblem Lern- und Lebensraum war Leitgedanke des Projektes. Das dreigeschossige Gebäude ist über ein großzügiges Atrium erschlossen. Belichtet wird die Halle mit Tageslicht. Transparente, pneumatische Luftkissen unter dem Dach, die den Blick Richtung Himmel gewähren, überraschen mit einer ausgeklügelten Konstruktion. Verschattet wird bei Bedarf durch innenliegende, elektronisch gesteuerte Sonnenschutzsegel, die an gespannten Stahlseilen unter dem Dach geführt werden. Die Thermik des Atriums sorgt auf natürliche Weise auch an heißen Tagen für ein angenehmes Raumklima, indem die Wärmepolster unter dem Dach über Lüftungsklappen im Dachsockel abgelüftet werden und frische Luft über die Eingangsbereiche dirket aus dem benachbarten Nadelwald nachströmt.

 

Einem römischen Theater ähnlich dient die Eingangshalle, das Atrium, auch als Auditorium, welches alle Nutzer des Schuldorfes für Podiumsdiskussionen, szenische Aufführungen und Feste nutzen können. Alle Farben und Materialien sind in warmen, hellen, lichtreflektierenden Tönen angelegt. Gleichzeit gelangt man über die steinigen Sitzstufen und danebenlaufenden Treppen in das erste Obergeschoss. Idee war es, einen multifunktionalen Erschließungsbereich zu schaffen, der auch als Lern- und Lebensraum mit vielfältigen Blickbeziehungen dient, die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern verbessert, um so das Gemeinschaftsgefühl zu fördern.

Im Erdgeschoss sind Verwaltungsräume, Kunst- und Musikräume, eine Mediathek, ein Kiosk  und Technikräume untergebracht. Im ersten Obergeschoss befinden sich Klassenräume, Lehrerzimmer und eine Halle, von der man zum Pausenhof des Schuldorfs gelangt. Im zweiten Obergeschoss sind neben weiteren Klassenräumen die naturwissenschaftlichen Fachklassen angeordnet. Die Mediathek und die Musikräume wurden mit erhöhtem Schallschutz ausgestattet. Die Zuluft der Lüftungsanlage wird über einen Erdkanal vorkonditioniert. 50 Prozent der Verteilleitungen der Lüftung sind als Erdleitung ausgeführt. Die Be- und Entlüftung erfolgt kontrolliert. Das komplette Regenwasser wird in einer Rigole versickert. Trotz der eingebauten Abhangdecken besteht baulicher Kontakt an die Baumassen, so dass Temperaturen gespeichert werden. Dies hat zur Folge, dass die Nachtauskühlung des Gebäudes effektiv betrieben werden kann.

Das Projekt hat für das innovative Energiekonzept in der Vorzertifizierung des DGNB den Status Silber erhalten.

Fotos: © Solveig Böhl (ZWP Ingenieur-AG)

Weitere Daten / Wissenswertes

Auszeichnung:
Vorzertifikat DGNB in Silber
www.dgnb-system.de