Lehr- und Lernzentrum Fakultät Medizin, Universität Essen

Auftraggeber: Universitätsklinikum Essen

Architekt: Architekten Brüning Rein, Essen

Kosten TGA netto €: 4.360.000,00

Leistungszeit: 2009 bis 2014

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Gebäudeautomation, Medientechnik

Preis: Auszeichnung guter Bauten 2014, BDA Essen

Auf dem Gelände des Universitätsklinikums Essen wurde im Herbst 2014 ein neues Lehr- und Lernzentrum für die Fakultät Medizin eröffnet. Die ZWP Ingenieur-AG plante zwischen 2009 und 2014 die gesamte Haustechnik für das neue Haus und übernahm die Objektüberwachung. Der Grundriss gliedert sich in zwei Bereiche mit einem verbindenden Hauptfoyer. Westlich davon befindet sich im Erdgeschoss ein Lerncafé, der CIP-Pool und ein kleiner Verwaltungsbereich. In den Obergeschossen ist der zweigeschossige Hörsaal mit 260 Sitzplätzen untergebracht. Das insgesamt dreigeschossige Gebäude erhielt eine Vollunterkellerung mit allen erforderlichen Technikräumen und Lagerflächen.

 

Die Wärmeversorgung wird über die Nahwärmeleitung der Uniklinik Essen sichergestellt. Drei Regelkreise verteilen anschließend die Wärme. Im Hörsaal wurden zur Beheizung Deckenstrahlplatten eingesetzt, alle anderen Räume erhielten statische Heizkörper unter den Fenstern, mit jeweils einem Heizkreis für die Nord- und Ostseite. Eine bedarfsabhängige Lüftung mit Luftqualitätssensoren und Fensterkontakten findet in den Seminar- und Gruppenräumen, im Lerncafé und im CIP-Pool statt. Die restlichen Räume erhalten eine konstante Luftmenge. Belüftet werden die Räume vorrangig über das Quellluftsystem. Zur unterstützenden Kühlung wird bei ansteigender Raumtemperatur die Zuluft mit einer adiabaten Kühlung in der Abluft und mit einer effizienten Wärmerückgewinnung gekühlt. Eine maschinelle Kühlung wurde für elektrische Betriebsräume vorgesehen, in denen hohe innere Wärmelasten überwiegen. Die Serverräume des Gebäudes wurden aus Sicherheitsgründen redundant ausgeführt. Im Untergeschoss entstand eine Niederspannungshauptverteilung, die die entsprechenden Unterverteilungen sowie die Verteilungen der haustechnischen Gewerke und den Aufzug versorgt. Da es sich bei dem Hörsaal um eine Versammlungsstätte handelt, war eine Sicherheitsbeleuchtung über eine Zentralbatterieanlage erforderlich. Die Stromversorgung der einzelnen Leuchten in den jeweiligen Brandabschnitten läuft über Funktionserhaltkabel E30. Für die Datentechnik sowie die dazu erforderliche Kühlung wurde eine USV-Anlage vorgesehen. Beleuchtet werden die Seminarräume, Kleingruppenräume, Skills Lab, Simulationsarena (kurz Sim-Arena) und der Hörsaal über dimmbare Langfeldeinbauleuchten. Alle nachrichtentechnischen Anlagen wie Telefon, Datentechnik, Dect-Anlagen, Festnetzanschlüsse und die MSR-Verkabelung wurden aus dem Nebengebäude erschlossen.

Die Sim-Arena wartet mit einer Besonderheit auf. Hier werden realitätsnah alltägliche Unfallsituationen simuliert, um für diese Fälle sichere und routinierte Handlungsabläufe einzustudieren. Sechs im Kreis angeordnete Projektoren bilden filmisches Material auf einer 270° gebogenen Wandfläche ab. Über eine spezielle autokalibrierende Software erfolgt die Teilüberblendung der sechs Einzelprojektionen zu einem gesamten Bild. Ein Dolby-Surround-System liefert die passenden atmosphärischen Audioeffekte.

Fotos: © Architekten Brüning Rein

Weitere Daten / Wissenswertes

Auszeichnung:
BDA Essen
Auszeichnung guter Bauten 2014

Presseinformation zur Auszeichnung:
www.essen.de