Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT), Bayreuth

Auftraggeber: Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., München

Architekt: ARGE Kister Scheithauer Groß / Architekturbüro Leinhäupl + Neuber

Leistungszeit: 2023 – 2028

Leistung: Planung und Objektüberwachung: Elektrotechnik- und Nachrichtentechnik, Fördertechnik

Kosten: TGA netto € 2.000.000

Institutsneubau mit Fokus auf Nachhaltigkeit und energieeffiziente Technik

Der Neubau des Fraunhofer FIT entsteht direkt neben dem bestehenden Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) und ergänzt den forschungsorientierten Standort nahe dem Campus der Universität Bayreuth. Der viergeschossige Baukörper ist kompakt organisiert und auf hohe Flächeneffizienz ausgelegt.

Zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks wird das Gebäude in Holzhybridbauweise errichtet. Es umfasst eine Bruttogrundfläche von rund 3.052 m². Der äußere Gebäudering besteht aus einer Holzskelettkonstruktion sowie Holzdecken. Diese Konstruktionsweise trägt zur Nachhaltigkeitsstrategie der Fraunhofer-Gesellschaft bei und ermöglicht einen ressourcenschonenden, vorgefertigten Bau.

Das Erdgeschoss ist für Konferenz- und Simulationslabore vorgesehen. Die Erschließung erfolgt über zwei Treppenhäuser. In den darüberliegenden Bürogeschossen, die sich um einen kleinen Lichthof gruppieren, befinden sich ruhige Bereiche für konzentriertes Arbeiten.

ZWP ist mit der Planung und Objektüberwachung der Elektrotechnik, Nachrichtentechnik sowie der Fördertechnik beauftragt. Der Fokus liegt auf energieeffizienten Systemlösungen, die im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der  Fraunhofer-Gesellschaft stehen.

Im Bereich der Elektrotechnik erfolgt die Energieversorgung über eine mittelspannungsseitige Anbindung an das benachbarte Fraunhofer IPA. Die Einspeisung wird über eine außenliegende Kompaktstation mit integriertem Transformator und Niederspannungshauptverteilung sichergestellt. Die Arbeitsplatzbeleuchtung erfolgt über energieeffiziente Stehleuchten.

Ein zentrales Element des Energiekonzepts ist die Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von 88 kWp. Sie ist auf dem Dach, in der Fassade sowie auf den Überdachungen der Stellplätze integriert. Ein Batteriespeicher mit 120 kWh Kapazität erhöht die Autarkie auf rund 60 % und ermöglicht eine Eigennutzungsquote von ca. 86 %. Ergänzend ist eine Ladeinfrastruktur mit einer Schnellladestation (150 kW) und sechs Ladepunkten (jeweils 11 kW) vorgesehen. Die Anlage ist für eine künftige Sektorenkopplung aus Strom, Wärme und Mobilität vorbereitet.

Die Leistungen in der Nachrichtentechnik umfassen die strukturierte Datenverkabelung für Arbeitsplätze und technische Bereiche sowie die Planung einer Zutrittskontrollanlage.Im Bereich der Fördertechnik plant ZWP eine Aufzugsanlage zur barrierefreien vertikalen Erschließung. Die Ausführung ist auf die betrieblichen und nutzungsspezifischen Anforderungen des Instituts abgestimmt.

Durch die koordinierten technischen Planungsleistungen trägt ZWP zur Umsetzung eines funktionalen und leistungsfähigen sowie auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Institutsneubaus bei.

Das Projekt wird durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

Bilder © ksg architekten