Justizzentrum Demmlerplatz, Schwerin

Auftraggeber: Staatliches Bau und Liegenschaftsamtschaften, Schwerin

Architekt: Pusser Kosch Architekten, Dresden

Leistungszeit: 2017 bis 2025

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Gebäudeautomation

Kosten TGA netto €: 5.110.000,00

Derzeit entstehen hinter dem bereits sanierten Landgericht Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern zwischen Demmlerplatz, Mozartstraße und Obotritenring der Neubau des Amtsgerichtes und im zweiten Abschnitt der Neubau für Fachgerichte. Im 1. Bauabschnitt wird der Neubau für den nicht öffentlichen Bürobereich des Amtsgerichtes gebaut. Im 2. Bauabschnitt entsteht der Neubau für den nichtöffentlichen Bürobereich der Fachgerichte sowie das Pavillongebäude für die gemeinsame Bibliothek im Innenhof. Die beiden Gebäude erhalten im Anschlussbereich an das Hauptgebäude Nebeneingänge für die Mitarbeiter. Verbindungsstege zwischen Bestand- und Neubauten gewährleisten eine barrierefreie Verbindung für den gesamten Justizkomplex sowie die Erschließung des Innenhofes für Fahrzeuge. In den Untergeschossen sind Archivflächen angeordnet. Der Gebäudeplanung liegt ein Energiekonzept zugrunde, welches mittels Errichtung einer Photovoltaikanlage Umsetzung findet. Die Wärmeversorgung von Amtsgericht, Fachgericht und Bestandsgebäuden erfolgt durch drei indirekte Fernwärmeanschlüsse der Stadtwerke Schwerin. Für das Bestandsgebäude wird nach dem Neubau des Amts- und Fachgerichtes von einer Kesselanlage auf Fernwärme umgestellt. Im Rahmen der durch das EEWärmeG zu erfüllenden Voraussetzungen für „Neubauten“, ist die Fernwärme als Ersatzmaßnahme zertifiziert, da sie zu 95 % aus hocheffizienten KWK- Anlagen erzeugt wird. Mit dem zertifizierten Primärenergiefaktor von 0,62 werden alle Anforderungen an die Effizienz des Einsatzes von Primärenergie erfüllt. Die Beheizung und Kühlung der Bürobereiche erfolgt durch den Einsatz von Fußbodenheizung sowie Kühlung über ein sauerstoffdichtes Kunststoffrohrsystem und Einzelraumregelung. Die Festlegung der raumlufttechnischen Systeme und die Anlagenkonfiguration erfolgt unter Berücksichtigung der Anforderung an die Nutzung für Büros, Kopierräume, Technik/ Lager/ EDV, Archive und Sanitärbereiche. Die Dachflächen von Amtsgericht und Fachgericht werden zur Errichtung von Photovoltaikanlagen für den Eigenbedarf genutzt. Auf beiden Dächern wird jeweils eine Photovoltaikanlage geplant, die aus 77 Modulen besteht und eine max. Ertragsleistung von 22 kWp (300 W/ Modul, Ausrichtungsfaktor 0,95) erreichen kann, die einen Teil des Strombedarfes der Anlagen zur Kälteversorgung der IT deckt. Als Leuchtmittel kommen ausschließlich LED- Leuchten zum Einsatz. Zur Bestimmung der optimalen Beleuchtung der Büroräume wurde ein Variantenvergleich zwischen Beleuchtungssystemen mit Deckenleuchten und verschiedenen Fabrikaten von Stehleuchten durchgeführt. Im Ergebnis werden Stehleuchten als wirtschaftlichste Lösung darstellt, die außerdem die Forderungen der AMEV Beleuchtung 2016 erfüllen. Die neuen Verwaltungsräume werden nach den neusten Standards der Bürokommunikation und Datenausstattung hergerichtet. Die endgültige Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

Visualisierung: © Kistner & Partner Architekten / Pussert Kosch Architekten Part. GmbH, Dresden