myhive Medienhafen | Alto, Düsseldorf

Bauherr: ImmoFinanz Medienhafen GmbH, Köln

Auftraggeber / Architekt: slapa oberholz pszczulny | sop GmbH & Co. KG

Leistungszeit: 2018 bis 2019

Leistung: Planung (LP 1-3), Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Kühldecken, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Gebäudeautomation, Feuerlöschtechnik, Sprinklertechnik, Lichtplanung

Im Düsseldorfer Medienhafen ist bereits 2018 das trivago Headquarter, ein sechsgeschossiger Büroneubau, bezugsfertig geworden. Direkt daneben entsteht derzeit ein zweiter Bauabschnitt auf demselben Grundstück: das 16-geschossige Hochhaus wird den campusartig angelegten Gesamtkomplex vervollständigen und 2021 fertiggestellt.

myhive Medienhafen zielt auf ein Co-Working Konzept ab und berücksichtig vor allem die Aspekte Flexibilität und Community, da innovative Bürobauten der Zukunft über reine Büroflächen hinausgehen und Serviceleistungen für Nutzer in den Fokus stellen. Damit werden die Flächen zum attraktiven Standort für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In myhive sollen Arbeitsplätze befristet zur Verfügung gestellt werden, sodass insbesondere Freiberufler, Kreative und Start-up`s in kleineren und größeren Räumen unabhängig voneinander oder aber auch zusammen Projekte realisieren können. Der Community-Gedanke wird mittels Veranstaltungen, Workshops und weiterer Aktivitäten wie Sport- und Afterwork-Events sowie Business Breakfasts noch verstärkt. Die Nutzung bleibt jedoch stets unverbindlich und zeitlich flexibel. Aus diesem Konzept resultierten auch neue Herausforderungen für sop architekten und die ZWP Ingenieur-AG, die bereits den ersten Bauabschnitt gemeinsam erfolgreich planten und realisierten.

 

Ein hochflexibles Raumgestaltungskonzept ist die Basis, um befristete Arbeitsplätze für zukünftig rund 1.500 Personen zur Verfügung stellen zu können. Variabilität gilt für die gesamte Infrastruktur – die Bürotechnik, das Netzwerk, Telekommunikationsmittel und Besprechungsräume. Die Büroräume sind als Zellenbüros oder als Open-Space-Büro gestaltet. Ermöglicht wird dies durch Systemtrennwände, die die Brandschutzanforderungen erfüllen und in jeder Etage an definierten Stellen je nach Bedarf eingesetzt werden können. Die technische Gebäudeausrüstung wurde im Vorfeld so geplant, dass eine flexible Umnutzung des Raums ohne wesentliche Umbaumaßnahmen durchgeführt werden kann. Erforderliche Durchdringungen dieser Wandstellungen werden in Form von vordefinierten Schotten im Abhangdeckenbereich realisiert. Technische Anordnungen in optional gestellten Systemtrennwänden werden somit vermieden.

Um die Behaglichkeit in den Räumen sicherzustellen, kommt ein Heiz- und Kühldeckensystem zum Einsatz. Darüber hinaus gewährleisten mechanische Lüftungsanlagen die Hygiene der Raumluft. Die Technikzentralen befinden sich primär im Untergeschoss, jedoch ist die Rückkühlung der Kälteanlage auf der Dachfläche angeordnet. Der zweite Bauabschnitt verfügt außerdem über eine vom ersten Bauabschnitt unabhängige Kälteerzeugung. Eine optimale Ausleuchtung der einzelnen Arbeitsplätze wird mit dimmbaren direkten/indirekten Pendelleuchten erreicht, die tageslichtabhängig gesteuert sind. In den Foyers unterstreichen hochwertige Leuchten das architektonische Konzept. Vor allem im Erdgeschoss kommt der Hotelcharakter, an den das innovative Bürokonzept von myhive angelehnt ist, deutlich zur Geltung: Hier befindet sich ein Living-Bereich mit großzügiger Lounge und auch ein Fitnessstudio mit allen nötigen Sanitäranlagen. Eine Zutrittskontrolle, nutzerbasiert und über alle Bereiche, ist dabei genauso selbstverständlich wie die Ausstattung der Aufzüge mit Zielwahlsteuerung.

Wie auch beim trivago Headquarter, orientieren sich alle Planungen für den zweiten Bauabschnitt an einer LEED „Gold“ Zertifizierung. Trivago hat im Betrieb bewiesen, dass die Anforderungen auch erfüllt wurden. Mit trivago und myhive, die durch ihre organische Form beeindrucken, hat der Medienhafen somit nicht nur einen Blickfang dazugewonnen, sondern einen höchst energieeffizienten Gesamtkomplex.

Visualisierung: © Immofinanz / sop architekten