Cologne Oval Offices (COO), Köln

Auftraggeber: Deutsche Krankenversicherung vertreten durch MEAG - MUNICH ERGO AssetManagement GmbH, München

Architekt: sauerbruch hutton architekten, Berlin

Kosten TGA netto €: 21.020.000,00

Leistungszeit: 2002 bis 2010

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Lüftungstechnik, Kältetechnik, Sprinkleranlagen, Löschanlagen, Gebäudeleittechnik, Mess-, Steuer- und Regeltechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik

Preise: Green Building 2010, Deutscher Lichtdesignpreis 2012

Das Büroensemble, welches am Kölner Gustav-Heinemann-Ufer von 2007 bis 2009 gebaut und realisiert wurde, ist fertig gestellt. Die ersten Nutzer des Gebäudekomplexes Cologne Oval Offices (COO) freuen sich seit Mai 2010 über die lichtdurchfluteten und farbenreich gestalteten Räumlichkeiten. Die 5000 farbigen Sonnenschutzklappen, bestehend aus in Rot- oder Grüntönen bedruckten Glaspaneelen, stellen die Verschattung des Oval Office sicher. Die Farben spiegeln die Natur in grünen Blätterwelten und herbstlichen Rottönen wieder. Begrünte Terrassen dienen den Menschen, welche die ovale Arbeitswelt nutzen werden, zur Entspannung, Regeneration und Kommunikation.
Die Cologne Oval Offices können sich als erster Bürogebäudekomplex in Köln zu Recht „Grünes Bürogebäude“ nennen. Die EU-Kommission in Brüssel hat die Münchener MEAG, die das Büroensemble am Kölner Gustav-Heinemann-Ufer realisiert, in die Liste der offiziellen Partner im Green Building Programm der EU aufgenommen. Damit zeichnet die EU energieeffiziente und nachhaltige Gebäudekomplexe aus. 

Brunnenwassernutzung zur Speisung der individuell regelbaren Flächenkühlung

Als Primär- und Hauptkältequelle für die Deckung des Kühlbedarfs dient Brunnenwasser, das aus dem Uferfiltrat des Rhein entnommen wird und mit einer Höchsttemperatur von 16°C zur Verfügung steht. Das durch die Nutzung erwärmte Wasser wird durch einen vorhandenen Regenwasserkanal dem Rhein zugeführt (siehe Schema 1).

 

Lüftungstechnik, Heiz- und Kühltechnik

Neben der mechanischen Be- und Entlüftung, welche mit einem hocheffizienten Wärmerückgewinnungssystem ausgestattet ist, werden die Büros mit einer 2-fachen Luftwechselrate versorgt. In fingerförmigen Einheiten, die als abgehängte Deckenkonstruktion pro Achse vorgesehen sind, ist die Sprinklertechnik sowie die künstliche Beleuchtung integriert. Das Heiz- und Kühlkonzept ist direkt unter der Betondecke als Kapillarrohrmatte eingeputzt (siehe Schema 2).

Arbeitsqualität und Energieeffizienz

Es entstand eine neue Bürowelt, die bei höchster Arbeitsqualität hohe Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit erzielt. Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Energie- und Lüftungssystem auf Basis natürlicher Ressourcen. Der Bedarf an Primärenergie wird mit nur 105 kWh pro Quadratmeter und Jahr errechnet. Dies bedeutet etwa die Hälfte von dem, was andere konditionierte und klimatisierte Bürogebäude benötigen.

Fotos: © Solveig Böhl (ZWP Ingenieur-AG)