Justizzentrum Leipzig

Auftraggeber: Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement

Architekt: kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Leistungszeit: 2017 bis 2021

Leistung: Planung und Objektüberwachung, Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Kältetechnik, Raumlufttechnik, Feuerlöschtechnik, Gebäudeleittechnik

Kosten TGA netto €: 2.242.500,00

Im Areal um das Amtsgericht Leipzig ist perspektivisch eine konzertierte Unterbringung der Leipziger Justizbehörden vorgesehen. Im 1. Bauabschnitt (1. BA) ist die Errichtung der Staatsanwaltschaft mit einem Flächenbedarf von 8039 m² auf dem Grundstück der ehemaligen Justizvollzugsanstalt (JVA) realisiert worden. Das Grundstück wird im Süden durch die Alfred-Kästner-Straße, im Norden durch die Arndtstraße und im Osten durch das Amts- gericht Leipzig begrenzt.

Es wurden auf dem Grundstück zwei leer stehende denkmalgeschützte Bestandsgebäude der ehemaligen JVA: der Hafttrakt (D-Flügel Haftanstalt) an der Arndtstraße und das Verwaltungsgebäude an der Alfred-Kästner-Straße saniert. Zur Unterbringung der Staatsanwaltschaft ist ebenso ein sechsgeschossiger Neubau zwischen den beiden Giebelwänden der Bestandsgebäude erstellt worden. Hier befinden sich Büroflächen, Poststelle, Verwaltung sowie das große Archiv. In der Alfred-Kästner-Straße sind Büroflächen, der Sicherheitsdienst, die Verwaltung sowie Bereiche für den normalen Publikumsverkehr realisiert worden. In der Arndtstraße wurden neben Büroflächen auch die Asservaten der Staatsanwaltschaft untergebracht.

 

 

Die Versorgung der Staatsanwaltschaft mit Heizwärme für Raumheizung (statische Heizflächen) und raumlufttechnische Anlagen wird über Fernwärme aus dem Heißwassernetz der Stadtwerke Leipzig (SWL) sichergestellt. Mechanisch be- und entlüftet werden das Archiv im Neubau, die Asservaten in der Arndtstrasse, sowie im gesamten Gebäudekomplex die sanitären Anlagen, Teeküchen und Kopierräume.

Im Kellergeschoss des Bestandsgebäudes und im Untergeschoss des Neubaus muss in dem zum großen Teil fensterlosen Räumen zur Einhaltung einer bauwerksunschädlichen Raumluftfeuchte und zur Realisierung eines nutzungsbedingten Luftwechsels ein kontrollierter Luftaustausch vorgenommen werden. Um einen effektiven Feuchteschutz im Keller zu gewährleisten und um nutzerunabhängig eine sinnhafte Kellerbelüftung zu ermöglichen, wird die Zuschaltung der Kellerlüftung durch eine intelligente Klima-/CO2-Steuerung vorgesehen, die in Abhängigkeit von den Außenluft- und Innenluftzuständen (Temperatur + Absolut-Feuchte) die Freigabe des Zentralgerätes übernimmt (Umfang GA).

Für den Unterrichtsraum im 3. Obergeschoss der Alfred-Kästner-Straße ist wegen dem hohen Personenbesatz und aufgrund des geringen Raumvolumens eine kontrollierte Be- und Entlüftung vorgesehen. Aufgrund der sich im Neubau am Standort Arndtstraße/Alfred-Kästner-Straße in den Arbeitsräumen einstellenden raumklimatischer Bedingungen ist in den Sommermonaten mit Überschreitungen der Lufttemperatur in Arbeitsbereichen von über +30 °C zu rechnen. Durch den Einsatz einer thermisch aktiven Decke lassen sich kleine bis mittlere Kühllasten abführen, um einer Aufheizung des Gebäudes aktiv entgegenzuwirken und als Alternative zur Kühlung mittels raumlufttechnische Anlagen. In den restlichen Räumen mit hohen Wärmelasten werden UKG zum Einsatz gebracht. Die Kälteerzeugung erfolgt durch eine eigene Kältemaschine.

Anschlußwerte für die Gebäude gesamt:
Heizung: 450kW
Kälte: 320 kW
Lüftung: 23.500 m³/h

 

Visualisierungen: © kister scheithauer gross architekten